UrbanRadeling: »Demo war ein prima Start!«

Trotz strömenden Regens demonstrierten heute 60 Radfahrer vom Grundschul- bis zum Rentenalter auf dem Innenstadt-Ring »gegen die Fahrradhölle Bochum«. Die neue Initiative urbanRadeling, die den Protest organisierte, zeigte sich zufrieden.

Wieder einmal erwies der Wettergott sich als Reaktionär. Doch natürlich konnte strömender Regen den Protest zu Rade, der sich »gegen die Fahrradhölle Bochum« richtete,  nicht stoppen.

»Ihr seid die Helden von Bochum«, rief Versammlungsleiterin und urbanRadeling-Mitgründerin Sabine Lehmann den fünf Dutzend Menschen in ihren Regenjacken aufmunternd zu. Die Zeit der verkehrspolitischen Lippenbekenntnisse müsse vorbei sein, forderte Lehmann.

Zweimal radelte die Demonstration über den Innenstadtring, den freundliche Polizistinnen und Polizisten an diesem Samstag Vormittag vom PKW-Verkehr frei hielten. Ausnahmsweise war es völlig ungefährlich, über die viel genutzten Straßen zu radeln. »Ungefährlich sollte das Radfahren in der Innenstadt aber an jedem Tag sein«, fordert Marcus Meier, einer der Organisatoren. Die Aktion wertet er als guten Start.  Weitere Aktionen würden folgen. Besonderer Dank gelte dem ADFC Bochum für dessen tatkräftige Unterstützung.

Für den 11. Oktober plant urbanRadeling ein Treffen, das besonders für Neueinsteiger geeignet ist. »Wir sind eine kleine und wollen nun eine mittelgroße Initiative werden«, betont Meier. Interessenten mögen sich bitte per Mail an kontakt@urbanRadeling melden.

Zentrales Ziel von urbanRadeling ist eine fahrradfreundlichere Politik auch in Bochum. Denn Fahrradfahren sei gut für Gesundheit, Klima und urbanes Flair. Die Zeit sei einfach reif für einen Wandel, dessen Bochum besonders bedürfe. So hieß es im Demonstrations-Aufruf:

»Radfahren ist in Bochum insgesamt ein mühsames und bisweilen gefährliches Unterfangen. In der Innenstadt ist das am meisten zu spüren: Der wenige Platz, der für den fahrenden und ruhenden Verkehr zur Verfügung steht, wird ausserhalb der Einkaufsstrassen fast ausschliesslich für den Autoverkehr reserviert. Geradezu Symbol für diese einseitige Ausrichtung ist der Innenstadtring: Vierspurig wälzen sich Pkws und Schwerlastverkehr um die Innenstadt herum. Fahrradwege? Fehlanzeige! In einigen Bereichen – wie etwa dem Südring – sind Fahrradwege offenbar vor Jahrzehnten mitgeplant worden, werden aber genausolange als Parkplätze genutzt.«

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