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Aufstellung Ghostbike in Gelsenkirchen / Zubringer am 16. November 2022 um 16:45
Am Montag, den 14. November 2022, ist ein 27-jähriger Radfahrer durch einen Unfall schwer verletzt worden und kurze Zeit später im Krankenhaus verstorben.
Der ADFC in Gelsenkirchen stellt dazu kurzfristig ein Ghostbike auf; die Veranstaltung findet am Mittwoch, 16. November 2022 um 18:00, am Unfallort in Gelsenkirchen-Bur (Kreuzung-Emil-Zimmermann-Allee/Kurt-Schumacher-Straße) statt.
Es wird einen Zubringer aus Bochum geben, welcher am Mittwoch um 16:45 von der Bochumer Rathausglocke (Willy-Brandt-Platz) starten wird.

2. Bochumer Pedal-Kino am 11.11.2022
Wir laden Euch ein zum 2. Bochumer Pedal-Kino, wo wir ca. 12 Kilometer durch die Bochumer Innenstadt fahren und unterwegs an mehreren Fassaden unterschiedlichste Kurzfilme mit Bezug zum Radfahren zeigen.
Start ist um 19:00 an der Bochumer Rathaus-Glocke (Willy-Brandt-Platz)
Denkt bitte an warme Kleidung und warme Getränke, da wir an den „Filmstationen“ jeweils 10-20 Minuten stehen werden.
Die Aktion findet nur bei trockenem Wetter statt, da wir noch keinen spritzwasserfesten Outdoorprojektor zur Verfügung haben.

5. Ghostbike in Bochum

In stillem Gedenken an den am 18. Oktober 2022 verstorbenen Fahrradfahrer wird am Sonntag, 30.10.2022, um 15:00 ein weißes Fahrrad (Ghostbike) am Unglücksort in Höhe der Alleestraße 26a aufgestellt. Vorher können sich anteilnehmende Radfahrende um 14:00 an der Glocke am Rathaus, Willy-Brandt-Platz 2-6 treffen. Es ist in diesem Jahr das zweite Verkehrsunglück in Bochum, bei dem ein Radfahrer ums Leben kam. Es gibt noch viel zu tun, damit die Infrastruktur zugunsten zu Fuß gehender und Rad fahrender Menschen ausgebaut wird und dies auch bei der Planung von Baustellen Beachtung findet. Die Veranstaltung wird polizeilich begleitet.
16. September 2022
7. Internationaler „ParkingDay“ in Bochum
2016: erster Parkingday am Südring 2017: Hattinger Straße im Bereich Ehrenfeld 2018: Brüderstraße und Ecke Südring 2019: wieder Südring 2020: Brückstraße 2021: Herner Straße 2022: in Planung …
Immer wieder gibt es tolle Highlights: Der Auftritt begeisterter und begeisternder Kinder der Köllerholzschule sorgte in 2019 für Aufsehen während eine großartige fff-Demo direkt vorbeizog – war natürlich abgestimmt (;-). Und in 2021 ging der ParkingDay in ein stimmungsvolles Straßenfest über. Dafür sorgte insbesondere der musikalische Rahmen (sommerlicher Synthi-Pop und gut gelaunte Trommler), die beeindruckenden Hula-Hoop-Einlagen und die heiß begehrten Rikscha-Fahrten, aber auch das Engagement des Café Eden und der Weinbar im Kortländer Kiez. Sind wir gespannt auf 2022!
Bis jetzt haben sich angemeldet: Fairtrade Town über die Verbraucherzentrale Bochum,
Lena mit Freundeskreis (Speakers Corner), die Hula-Hoop-Gruppe, der Leihladen, velotopia mit der mobilen Radwerkstatt, das Ehrenfeldermiteinander (Rad-Rikscha), die Klimawende und natürlich urbanRadeling …
Mehr Infos und Fotos unter http://www.urbanradeling.de/?page_id=638

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Große Anteilnahme
Trotz des nasskalten Wetters mit zunehmendem Regen waren 60 (!) Fahrradfahrende gekommen – so viele wie noch bei keinem anderem Ghostbike-Korso zuvor. Das könnte auf ein zunehmendes Interesse der Bevölkerung für das Thema hinweisen. Ein großer Dank an dieser Stelle der Polizei und dem Ordnungsamt Bochum für die unbürokratische und verständnisvolle Genehmigung der Veranstaltung und das gute Zusammenwirken.
Marek Nierychlo vom Radentscheid wies in seiner Rede darauf hin, dass es nicht darum ginge, Schuldige zu suchen und zu verurteilen. Fahrradunfälle seien ein strukturelles Problem, wenn die verkehrstechnische Infrastruktur keine menschlichen Fehlleistungen berücksichtigen würde. Es sei zweckmäßig, zur kurzfristigen Verbesserung der Situation der Radfahrenden unkonventionelle Wege zu beschreiten wie die Einrichtung von Pop-Up-Radwegen.
Gerlinde Ginzel als 1. Vorsitzende des ADFC zielte in ihrer Ansprache darauf ab, dass die Bochumer Stadtverwaltung neueste Studienergebnisse zur Verbesserung des Radwegenetzes berücksichtigen möge. So würde ein Radwegstreifen zwischen einer vielbefahrenen Straße und Kfz-Parkplätzen nicht mehr den neuesten Erkenntnissen einer zeitgemäßen Radwegeplanung entsprechen.
Hoffen wir, dass dies der einzige Unfalltod eines Radfahrenden in 2022 bleibt. Deshalb: Bleibt gesund und fahrt umsichtig.
Danke an die WAZ Bochum für den beeindruckenden Artikel dazu (24.01.2022):

2022 fängt traurig an
Zum vierten Mal wird in Bochum ein „Ghostbike“ für einen verstorbenen Fahrradfahrer aufgestellt. Ein trauriger Anlass, zumal erst im Oktober 2021 eines verunglückten Fahrradfahrers gedacht wurde.
Weiß lackierte Fahrräder erinnern an Fahrradfahrende, die durch einen Verkehrsunfall ums Leben kamen. Diese stehen nicht nur in Bochum, sondern weisen bundesweit darauf hin, dass das Fahrradfahren im Straßenverkehr besser geschützt werden muss. Nicht ohne Grund fahren unsichere Menschen lieber auf Fußwegen und Bürgersteigen als auf der Straße Fahrrad.
Der genaue Unfallhergang auf der Dorstener Straße am Dienstagnachmittag ist noch ungeklärt. Soweit bekannt, rammte der Autofahrer den Radfahrer seitlich, so dass dieser dann auf der Motorhaube aufschlug und an den Folgen verstarb. Die Ursache wird weiterhin geprüft.
Unabhängig von allen Unfallhergängen ist es wichtig, das Fahrradfahren in den Städten sicherer zu machen. Ein gutes Vorbild sind die Niederlande. Auch dort war bis in die 1970er das Auto ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Aber nachdem viel zu viele Kinder durch den Autoverkehr ums Leben kamen, forderte die Bevölkerung von den Behörden ein Umdenken in der Verkehrspolitik. Wie gut dies gelungen ist, wissen wir alle durch Aufenthalte im Nachbarland. Dort sind die Verkehrsregelungen dem Fahrradfahren angepasst. Es gibt breite Fahrradstraßen, vom Autoverkehr gut abgetrennte Fahrradwege und für den Kfz geschwindigkeitsreduzierte Zonen. Ein Umdenken ist also machbar.
Wie könnte das in Bochum gelingen? Mit geringem Aufwand und dabei kurzfristig durch die Einrichtung von mehr Tempo-30-Zonen. Dadurch würde der tödlich endende Aufprall von Menschen reduziert, der von Radfahrenden als auch von Fußgängern. Immerhin gibt es die Möglichkeit für Bochum, beim Modellprojekt des Deutschen Städtetags mitzuwirken, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit außerhalb von Hauptstraßen einzuführen. Und auf Einfallstraßen und Verkehrsadern mit Tempo-50-Regelungen könnten besser gesicherte und baulich abgetrennte Radwege eingerichtet werden.
Wie in den Niederlanden muss eine Verkehrswende aber konsequent umgesetzt und von den Behörden als auch von den Parteien mitgetragen werden. Immerhin ist die Stadt Bochum seit 2016 Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS). Vor diesem Hintergrund steht die Stadtverwaltung Bochum den Radfahrenden als auch den Fußgängern in der Pflicht, diese Mitgliedschaft zu rechtfertigen. Erst kürzlich reichte der Bochumer RadEntscheid über 16.000 Unterschriften für eine Verkehrswende ein. Aber noch sind sich die Parteien nicht einig darin, wie sie diesen unterstützen. Bochum tut sich nach wie vor schwer damit, dem eigenen Anspruch einer fahrrad- und fußgängerfreundlichen Stadt gerecht zu werden.
Im November 2016 wurde das erste Ghostbike im Stadtteil Wattenscheid aufgestellt. Trotz des tödlichen Unfalls eines Fahrradfahrers hat sich an der Unfallstelle im Kreuzungsbereich an der Bahnhofstraße zur Auffahrt der A 40 nichts geändert. Die Gefahrenstelle ist geblieben. Es wurde weder eine gesonderte Ampelschaltung für Radfahrende eingerichtet, noch wurden Hinweisschilder für ein vorsichtiges Verhalten an der Auffahrt zur A 40 installiert.
Kommenden Samstag, 22.01.2022, treffen sich anteilnehmende Fahrradfahrende um 13:30 Uhr an der Glocke am Rathaus, um dem Verstorbenen von Dienstag mit einem Fahrradkorso zu gedenken. Am Unfallort an der Dorstener Straße wird zum Abschluss ein „Ghostbike“ aufgestellt, auch als ein Mahnmal für alle Verantwortlichen in der Bochumer Verkehrspolitik, sich mit mehr Engagement für eine deutliche Förderung der Infrastruktur für den Radverkehr einzusetzen.
Die Veranstaltung findet in einem stillen und angemessenen Rahmen statt, ist behördlich angemeldet und wird von der Polizei begleitet. Auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen gemäß Corona-Schutzverordnung wird Wert gelegt.
Ghostbike in Wattenscheid „gepflegt“
Ghostbikes müssen nicht nur aufgestellt werden, sondern brauchen auch ab und zu etwas Pflege. Beim ersten von uns (im November 2016) aufgestellten Ghostbike in Bochum-Wattenscheid (Bahnhofstraße, vor der A40-Auffahrt Richtung Essen) war viel von der weißen Farbe abgeblättert, die Schilder mit dem Unfalldatum waren unansehnlich und z.T. war es von Gebüsch überwuchert. Nach einer Säuberungs- und Sprühaktion ist es wieder deutlich als Ghostbike erkennbar. Wenn jemand eine „Patenschaft“ für ein Ghostbike übernehmen möchte, freuen wir uns natürlich sehr!
An der Art des Radwegs oder an der Ampelschaltung (der Radfahrer wurde von einem rechts abbiegenden Sattelschlepper an der Autobahnauffahrt überrollt) hat sich auch fünf Jahre nach dem Unfall übrigens nichts geändert…


3. Ghostbike in Bochum aufgestellt
Am Sonntag, 17. Oktober 2021, brachten 35 sichtlich betroffene Menschen in einem Fahrradkorso ein sogenanntes Ghostbike vom Bochumer Rathaus bis nach Bochum-Langendreer. Die Strecke führte zunächst über die Wittener Straße, dann über den Werner Hellweg, um über die Industriestraße auf die Alte Bahnhofstraße zu gelangen. Der Gruppe voran wurde das in Weiß angestrichene Fahrrad auf einem Lastenrad transportiert. Der vorab angemeldete Zug der Fahrradfahrenden wurde polizeilich begleitet. Ein besonderer Dank der Veranstalter gilt dabei nicht nur den verständnisvollen Beamten, sondern auch dem Fahrrad fahrenden Polizisten, der bereits das Aufstellen des Ghostbikes in Bochum Gerthe 2019 anteilnehmend begleitet hat.
Am Unfallort an der Kreuzung Alte Bahnhofstraße / Ecke Elsterstraße warteten weitere Personen, darunter auch Anwohner. Dort war am 29. September 2021 eine 60-jährige Fahrradfahrerin aus Herne mit einem abbiegenden Transporter kollidiert und am 07. Oktober 2021 an den Unfallfolgen verstorben. Der genaue Unfallhergang ist bisher nicht genau geklärt. Es fehlt an Zeugen.
Vor Ort bekundeten Vertretungen des AFDC, der Radwende und von urbanRadeling.de nicht nur ihre Anteilnahme, sondern forderten Politik und Verwaltung dazu auf, sich mit der Situation im Kreuzungsbereich zu beschäftigen und prophylaktische Maßnahmen einzuleiten. In viel größeren, aber Fahrrad freundlichen Metropolen wie Helsinki und Oslo (2019) gab es weder getötete noch schwer verletzte Fahrradfahrende oder zu Fuß Gehende. Dort weisen entweder entsprechende Fahrbahnmarkierungen oder Schilder auf Gefahrenstellen hin, falls keine Fahrradwege bestehen. Bochum hat unendlich viel Nachholbedarf.
Das Ghostbike wurde nahe eines Zebrastreifens zwischen einem Baumstamm und einer Laterne aufgestellt und zwar auf einer bepflanzten Baumscheibe. Dieser Ort bildet einen würdigen Rahmen.
Dass das weiße Rad nun Mahnmal ist und dauerhaft auf die Verbesserung der Situation für Radfahrende hinweisen darf, ist dem zustimmenden Ordnungsamt zu verdanken. Diese verständnisvolle Geste der Bochumer Verwaltung zeigt deutlich, wieviel Zustimmung es gibt für eine Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur. Hoffen wir auf weitere gute Taten auch seitens der Politik.
Erstes Bochumer „Pedalkino“ feierte am 8.10. erfolgreich Premiere!
Mit dem Näherrücken des diesjährigen International Cycling Film Festivals in Herne (ICFF) am 15./16.10.2021 konkretisierte sich ein Projekt, das uns Aktiven der Fahrradinitiative urbanRadeling schon einige Jahre beharrlich im Kopf herumschwirrte: Als Fahrradkorso durch die Stadt fahren und an mehreren Standorten Fahrradkurzfilme an Fassaden oder anderen geeigneten Flächen präsentieren. Ein großes Dankeschön geht dabei an die „Radaktiven“ der Dortmunder Velokitchen, die diese Idee mit ihrem „Kettenkino“ schon mehrfach umgesetzt hatten.
Einerseits wollten wir mit der Aktion natürlich auf das anstehende Filmfestival hinweisen, andererseits einfach gemeinsam richtig gute Filme genießen und das Radfahren feiern.
Gernot Mühge vom ICFF war nicht schwer von der Idee zu überzeugen, und so wurden in circa zwei Wochen Vorbereitungszeit Filme (größtenteils aus dem Archiv des ICFF) ausgewählt, passende Spielorte gesucht und das passende technische Equipment zusammengestellt – hier ein großer Dank an Botopia für das Verleihen des mobilen Beamers und an Fabian, ohne dessen technisches Knowhow und technische Ausrüstung (mobile High-End-Lautsprecher, Mikrofon, Notebook, USV…) die ganze Sache wohl nicht funktioniert hätte… Und natürlich an das Team des ICFF für die Bereitstellung der Filme und besonders an Gernot Mühge, der die Tour begleitete, den Ablauf des Filmfestivals vorstellte und exemplarisch interessante Hintergrundinfos zu einzelnen Kurzfilmen beisteuerte.
Die Resonanz auf die Aktion, auf die wir ausschließlich über soziale Medien hingewiesen hatten, hat uns selbst überrascht: Über 40 fahrrad- und filmbegeisterte Menschen aus Bochum, aber auch aus Gelsenkirchen, Hattingen und Dortmund hatten sich am Bergbaumuseum eingefunden, wo nach einer kurzen Begrüßung die ersten Filme gezeigt wurden. Die nächsten Stationen waren ein Kühlturm im Westpark, der Hochbunker am Springerplatz, das Exzenterhaus, eine Fassade vor der „Bastion“ gegenüber der JVA und der Altbau des Kunstmuseums, bevor am Bergbaumuseum u.a. mit einer Vorpremiere aus dem diesjährigen Programm des Filmfestivals die Aktion nach gut drei Stunden ihren Abschluss fand.
Das Fazit danach war einhellig: Wir hatten ein fantastisches Publikum, gute Stimmung, ausgezeichnete Technik, super Filme, interessante Spielorte und glücklicherweise auch perfektes Wetter. Das schreit nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr! Natürlich mit anderen Filmen und zum Teil anderen Spielorten, und ein ganz kleines bisschen kürzer… Bis dahin! Wir freuen uns auf euch!
PS: Ein paar Filmtitel aus dem Programm:
- Bike Lanes
- Inercia
- The Man who Lived on his Bike
- Eingang-Klapprad-Style
- Alfons V
- Fortschritt durch Forschung
- Bike Portraits
- Bendito Machine IV – Fuel the Machines
- Die Selbstheilung meines Fahrrads / The Self-Healing of my Bike
Text: Jens Eschmann / Fotos: Jutta Schröder, Fabian Bartelt, Jens Eschmann
In Planung: ParkingDay 2021
Der „internationale ParkingDay“ bald zum 6. Mal in Bochum
am Freitagnachmittag, 17. September 2021


Gelungen: ParkingDay 2020
Bei gutem Wetter und mit vielen kleinen und großen Menschen, darunter Engel und Löwen, bespaßten wir sonst zugeparkte Plätze auf der Brückstraße zwischen Fahrrad Seeger und Brummbär.
Viele Anwohner beschweren sich dort über das hohe Verkehrsaufkommen Parkplatzsuchender mit viel Hupen und Gerangel. Eigentlich könnten die „nur“ etwa 8 Parkplätze doch ganz weg und dafür Bänke für Passanten, Blumenkübel und Spielmöglichkeiten aufgestellt werden, oder?
Das wäre eine lebenswerte Stadt!
Viele Fotos zum ParkingDay gibt es hier.
Das Foto spricht für sich …
„Fuck you Greta“ auf einem SUV

Park(ing) Day 2020 in Bochum
Zum fünften Mal (!) ist es wieder soweit: Am Freitag, 18. September 2020 zwischen 16:00 Uhr und 19:00 Uhr, findet der diesjährige Park(ing) Day in Bochum auf den Kfz-Stellplätzen in der Brückstraße zwischen Hans-Böckler- und Kortumstraße – also zwischen Fahrrad-Seeger und Brummbär.
Hoffen wir auf gutes Gelingen bei angenehmem Wetter und mit gut gelaunten Menschen! Die Aktiven gestalten vorher ab 15:00 Uhr die Parkplätze und bauen ab 19:00 Uhr ihre Stände wieder ab.
Neugierig? Jeder Mensch kann einen Parkplatz belegen und seine eigenen Ideen umsetzen – oder bei uns mitmachen: Kontakt. Die Umnutzung von Kfz-Stellplätzen regeln aber alle Städte unterschiedlich. Deshalb haben wir in Bochum diese Veranstaltung polizeilich angemeldet. Erkundigt Euch bei der Stadtverwaltung Bochum, wenn Ihr etwas selbst organisieren wollt. Eine sehr gute Einführung mit fundierten Erläuterungen bietet der Verkehrsclub Deutschland e.V. und viele Hinweise findet Ihr unter unserem Menüpunkt „Park(ing) Day“.
Im letzten Jahr begeisterten Schülerinnen der Köllerholzschule alle Passanten und Mitwirkenden – hoffentlich sind sie wieder dabei!


Demoaktion der Radwende: PopUp Radweg auf dem Südring

Wir wollen am Samstag, 6.Juni um 14 Uhr einen temporären PopUp-Radweg auf dem Südring (Kurt-Schumacher-Platz bis Viktoriastraße) anlegen, um der untätigen Politik zu zeigen wie einfach das ist und wie sehr es die Situation für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen verbessert.
Während der Corona-Epidemie, ist der KFZ-Verkehr um 70% zurückgegangen, viele Strecken mussten nicht zurückgelegt werden, viele Menschen sind aber aufs Rad umgestiegen.
Um zu gewährleisten, dass Radfahrerende sicher fahren können und nicht auf Fußwege ausweichen müssen, sind sogenannte PopUp-Radwege, also temporäre Radwege, eine sinnvolle, einfache und kostengünstige Lösung, sichere Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer*innen zu gewährleisten.
Die Verantwortlichen der Stadt Bochum sehen das anders, von der Stadt war zu hören, dass der Verkehr „sich selbst organisieren könne“, wenn weniger KFZ-Verkehr unterwegs ist. Wer öfter mit dem Rad aus den äußeren Stadtteilen über die Radialen in die Stadt fährt, weiß wie dieses „selbst organisieren“ aussieht, KFZ überholen mit bis zu 70 Km/h und 10 cm Abstand, Radwege gibt es meist nicht und wenn doch, sind sie nicht sicher, enden plötzlich oder es handelt sich um Zickzackkurse und Buckelpisten.
Dann kam die Stadt mit der Idee, mit kostenlosem Parken wieder mehr Autos in die Innenstadt zu locken. Sie hat also ihr eigenes Argument gegen PopUp-Radwege zunichte gemacht, hier zeigt die Stadt, dass ihr nur das Auto am Herzen liegt, die Sicherheit von Radfahrer*innen ist ihr egal.
Auch egal sind klimarelevante Fragen rund um die Mobilität, am 06.06.2019 wurde in Bochum der „Klimanotstand“ ausgerufen, dass es sich hierbei nur um einen Marketinggag ohne Konsequenzen handelt, wird mit der Entscheidung für Autos und gegen Fahrräder deutlich.
Deshalb haben wir uns entschieden, selbst einen PopUp-Radweg anzulegen, wenn auch nur symbolisch und für eine Stunde, hoffen wir dass die Verantwortlichen in der Stadt endlich umdenken und sichere Radinfrastruktur und damit klimafreundliche Mobilität ermöglichen.
Schade: Die Kidical Mass am 21. März muss aus aktuellem Anlass abgesagt werden.
1. Kidical Mass* Bochum – „Platz da für die nächste Generation!“
Achtung: Leider musste wegen COVID-19 die bundesweite Kidical-Mass-Aktion abgesagt werden. Einen Tag nach der Absage durch die bundesweite Koordinierungsstelle folgte die Absage durch die Stadt Bochum.
Ganz sicher ist Bochum aber dabei, wenn es einen neuen Termin für ein bundesweite Aktion gibt…

Am Samstag, 21. März 2020 findet in Bochum die 1. Kidical Mass statt. Unter dem Motto „Platz da für die nächste Generation!“ wollen wir gemeinsam die Straßen der Innenstadt auf dem Rad erobern und ein klares Zeichen für eine kinderfreundliche und lebenswertere Stadt setzen. Organisiert wird die Veranstaltung vom Bündnis Radwende Bochum und ist Teil des bundesweiten „Kidical Mass“ Aktionswochenendes. In über 60 Städten finden am 21./22. März Fahrraddemos und Aktionen statt (siehe www.kinderaufsrad.org).
Die Demo startet um 15.00 Uhr vor dem Bergbaumuseum (Europaplatz) mit einer kurzen Kundgebung. Anschließend fahren wir mit Polizeibegleitung eine abgesicherte und familienfreundliche Strecke von rund 6 Kilometern durch die Innenstadt. Beendet wird die Tour wieder am Bergbaumuseum. Dort angekommen erwartet die Radfahrenden ein buntes Rahmenprogramm.
Mit der Aktion fordern wir eine Stadt, in der sich Kinder und Jugendliche sicher, selbstständig und angstfrei mit dem Fahrrad bewegen können. Dafür braucht es sichere (Schul-)Radwege, ein flächendeckendes Radwegenetz sowie innerorts Tempo 30 auf allen Straßen ohne Radweg.

Nur eine fahrradfreundliche Stadt ist eine kinderfreundliche Stadt!
Die Argumente für eine dringend notwendige Mobilitätswende sind zahlreich. Aufgrund der jahrzehntelangen Bevorzugung des motorisierten Individualverkehrs in der Autostadt Bochum mangelt es an sicheren Wegen für Fußgänger*nnen und Radfahrende. Vielen Kindern fehlt es an motorischen Fähigkeiten oder an Übung, weil sie den Schulweg nur mit dem ÖPNV oder dem „Elterntaxi“ kennen. Dahinter steht oft die (nachvollziehbare) Angst der Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder. Allerdings nehmen sie ihnen damit die Chance, eine selbstbestimmte, günstige und umweltfreundliche Art der Fortbewegung einzuüben, die für ihr gesamtes weiteres Leben von großem Wert sein kann.
Verbessern sich spürbar die Bedingungen für den (Alltags-)Radverkehr, wird die Fahrradnutzung zunehmen. Und mehr Radverkehr bedeutet u.a.:
- bessere Gesundheit durch weniger Lärm, gesündere Luft und mehr Bewegung
- größere Selbstständigkeit für Kinder
- langfristig weniger Unfälle
- weniger Staus
- eine lebenswertere Stadt
- Klimaschutz
Wenn ihr das euren Kindern / Enkeln / Nichten / Neffen… wünscht, macht mit bei der ersten Bochumer Kidical Mass und setzt ein Zeichen für ein fahrrad- und kinderfreundlicheres Bochum!
* Kidical Mass: Kunstwort aus „Critical Mass“ und „Kids“.

Ghostbike in BO-Gerthe
Die WAZ berichtete am 05. Nov. 2019
Unter dem Titel „’Geisterrad‘ erinnert an Unfallopfer“ berichtete die WAZ ausführlich im Bochumer Teil zum Aufstellen unseres Ghostbikes in BO-Gerthe. Wir danken deshalb Herrn Jürgen Stahl für seinen gelungenen Artikel und Olaf Ziegler für sein Foto, das wir hier auszugsweise nutzen. Im Folgenden übernehmen wir den vollständigen Text der WAZ:
Initiative will am Castroper Hellweg warnen und mahnen. An der Kreuzung mit der Sodinger Straße war im Oktober ein E-Bike-Fahrer verunglückt. Er starb fünf Tage später im Krankenhaus
In Bochum verunglücken immer mehr Radfahrer. 184 Unfälle mit Verletzten verzeichnete die Polizei zwischen Januar und September. Im gleichen Zeitraum 2018 waren es 163, im gesamten Jahr 220 Unfälle.
Für die Fahrrad-Initiative „Urban Radeling“ sind diese Zahlen wenig überraschend. Bochum müsse endlich fahrradfreundlicher werden, fordern die Aktivisten – und wollen Verwaltung, Politik und Bürger jetzt mit einem „Ghostbike“ wachrütteln.
Das Unglück geschieht am 12. Oktober auf der Kreuzung Sodinger Straße/Castroper Hellweg. Ein 84-Jähriger E-Bike-Fahrer fährt an der Ampel bei Grünlicht geradeaus. Ein Autofahrer (35) biegt rechts ab und erfasst den Radfahrer. Der Herner wird schwer verletzt. Fünf Tage später stirbt er im Krankenhaus.
Ein ähnlicher Unfall ereignete sich 2016 an der A 40-Zufahrt auf der Bahnhofstraße in Wattenscheid. Hier bog ein Lastwagen rechts ab und übersah dabei einen geradeaus fahrenden Radler. „Eine bessere Infrastruktur fürs Fahrrad würde solche tödlichen Konstellationen vermeiden“, glaubt Jens Eschmann, Sprecher von „Urban Radeling“. Mit weiteren Vereinen und Verbänden setzen sich die Velo-Freunde für eine fahrradfreundliche Stadt ein – und greifen dabei nun auch zu drastischen Mitteln.
Am Sonntag trafen sich rund 30 Radfahrer an der Rathaus-Glocke, darunter auch Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und des Radwende-Bündnisses. Schweigsam machte sich die Gruppe über die Castroper Straße nach Gerthe auf: zu der Stelle, an der drei Wochen zuvor der E-Bike-Fahrer angefahren worden war.
Dem stillen Gedenken, bei dem auch Angehörige des Unfallopfers vor Ort waren, folgte eine symbolträchtige Zeremonie. Ein weiß angestrichenes „Ghostbike“ (Geisterrad), angeschlossen an einem Geländer und dekoriert mit Blumen und Kerzen, soll Mahnung und Warnung sein. Denn: Der Tod des 84-Jährigen sei „völlig unnötig“, so ‚Urban Radeling‘. Jens Eschmann: „Der Kreuzungsbereich ist viel zu eng, um allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden. Pkw, Straßenbahn, Fußgänger und Radfahrende müssen sich einen stark begrenzten Raum teilen. Für Fahrradfahrende fehlt komplett ein Schutzstreifen.“ Heißt: „Der Tod des Radfahrers ist strukturell bedingt und hätte vermieden werden können.“
Werbeplakate reichen nicht
Die steigenden Unfallzahlen, zuletzt das Unglück in Gerthe, müssten Stadt und Politik aufrütteln. „Was nutzen die blauen Werbeplakate der Stadt Bochum zur vermehrten Nutzung von Fahrrädern, wenn es an entsprechenden Radwegen mangelt, aber der Anteil an Fahrradfahrenden steigt?“, fragt die Initiative.
Von einer fahrradfreundlichen Infrastruktur sei Bochum trotz Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinde und Kreise NRW weit entfernt. Nicht umsonst nutzten unsichere Radler häufig den Bürgersteig. Eschmann: „Auf dem gesamten Castroper Hellweg fehlt ein Fahrradstreifen – wie auf weiteren Ausfallstraßen Bochums.“
Das „Ghostbike“ soll für längere Zeit an der Sodinger Straße/Castroper Hellweg stehen bleiben. Auch nach dem tödlichen Unfall 2016 in Wattenscheid war ein „Ghostbike“ am Unfallort aufgestellt worden, damals vom ADFC. Dort steht es bis heute.“
Initiative 2014 gegründet
Die Initiative „Urban Radeling“ hat sich 2014 infolge von Fahrrad-Demonstrationen gegründet. Die Mitglieder machen mit unterschiedlichen Aktionen auf die Belange von Fahrradfahrern aufmerksam.
Langfristiges Ziel ist ein fahrradfreundliches Bochum – „und zwar für den Alltagsradler. Trassen für Freizeitradler gibt es genug“. „Urban Radeling“ arbeitet u.a. mit dem ADFC und dem Radwende-Bündnis zusammen.